Mein erster Strafzettel

Nachdem ich über mein erstes Auto, meine erste Erfahrung mit einer Tankstelle, und mein erstes Autounfall-Erlebnis geschrieben habe, werde ich heute darüber schreiben, wie ich meinen ersten Strafzettel kassiert habe.

Heute Morgen, nachdem ich meinen leckeren indischen Tee getrunken hatte, ging ich nach draußen in den Garten hinter dem Haus und genoss ein paar Minuten lang die frische Luft, während ich den Vögeln zuhörte und ein bisschen Frieden in der Luft spürte nach ein paar Wochen täglichen Regens hier in Oldenburg. Ich genoss es, die grünen Äpfel und Birnen der Nachbarn zu sehen, die schon so groß in ihren Bäumen sind, und staunte darüber, wie die Natur alles in einem langsamen Rhythmus und ohne Eile erledigt und doch alles schafft. Ich habe auch darüber nachgedacht, dass es vielleicht an der Zeit ist, das Gras im Garten zu mähen, aber bevor ich das tue, warte ich darauf, dass das Gras ein wenig mehr trocknet, vielleicht an einem sonnigeren Tag, nachdem die Erde ein wenig getrocknet ist. Ich sah auch in jeder Ecke der Terasse zwei Spinnennetze, die von diesen hochintelligenten Wesen, die wir Spinnen nennen, gemacht wurden und die Dipty sofort reinigen wollte. Ich hielt sie davon ab, indem ich sagte, sie sollten sie vielleicht später säubern und die Spinnen wenigstens noch einen Tag lang ihre fortschrittliche geometrische Struktur genießen lassen. Diese Struktur gibt den Spinnen Hoffnung und nimmt gleichzeitig den Insekten, die darin gefangen sind, die Hoffnung. Ich empfehle Ihnen das Buch von Ed Yong mit dem Titel „AN IMMENSE WORLD – How Animal Senses Reveal the Hidden Realms Around Us“, das sich auch in meiner persönlichen Bibliothek befindet.

Während wir uns darüber stritten, warum wir andere Insekten nicht so sehr stören sollten, hörte ich plötzlich mein Klingeln, so gegen 9:15 Uhr morgens, und ich dachte, vielleicht ist es ein Typ von DHL, der normalerweise bei mir klingelt, wenn andere Hausbewohner nicht da sind, um die Tür zu öffnen und ihr Paket abzuholen. Als ich die Tür öffnete, sah ich statt eines Mannes von DHL eine Dame von der Verkehrsordnung, also die Leute, die die Straßen kontrollieren und jedem eine Strafe aufbrummen, der sein Auto nicht vorschriftsmäßig geparkt hat. Sie fragte mich, ob der Dacia Duster mit OL SL 403 mein Auto sei, worauf ich bejahte. Dann sagte sie: – Ich klingle bei Ihnen, um Ihnen mitzuteilen, dass ich Ihnen erst jetzt eine Verwarnung erteilt habe und dass Sie Ihr Auto in den nächsten Minuten etwas besser parken sollten, weil es jetzt zu nahe am Gehweg steht und Leute, die zum Beispiel einen Rollator benutzen wollen, nicht genug Platz dafür haben. Ich könnte Ihr Auto einfach abschleppen, aber ich will ja nett sein, deshalb habe ich Ihnen erst mal nur eine Verwarnung gegeben. Ich sagte, ok, tut mir leid, ich habe mein Auto erst seit ca. 3 Wochen und habe noch nicht so viel Erfahrung damit, wie man es perfekt einparkt, aber ich werde es gleich in den nächsten 3-5 Minuten mit mehr Platz einparken. Dann ist sie gegangen. Ich dachte, dass ihr Wort „Verwarnung“ eine „Warnung“ bedeutet, d.h. eine verbale Sache, bei der sie mir nur sagt, dass ich besser einparken soll, vor allem, weil es das erste Mal ist, dass das passiert, denn bis jetzt war es in den letzten Wochen nie ein Problem.

Das erinnert mich auch an die Zeit, als ich Werkstudent bei SAP in Walldorf war und eines Tages laut in den Raum sagte, in dem auch mein Teamleiter saß, dass eine der Aufgaben zu lange dauert (ich glaube, es war irgendeine Camtasia-Videobearbeitungsaufgabe, die ewig brauchte, um das Rendering abzuschließen oder so etwas in der Art; später fand ich eine Lösung, um es zu beschleunigen, und alle in der Abteilung waren damit zufrieden), aber ich benutzte den Ausdruck „Diese Aufgabe ist langweilig“. Ich erinnere mich, dass meine Teamleiterin mich ansah und mir sagte, dass es nicht nett sei, das vor meinen Kollegen zu sagen, worauf ich antwortete, dass ich damit meine, dass es zu lange dauert, nicht dass es langweilig ist! Daraufhin lachte sie und erwiderte: – Ah, du wolltest das Wort „langwierig“ verwenden, nicht „langweilig“. Ich antwortete: Ja. Ein Ratschlag für deutsche Muttersprachler: – Seien Sie bei Ausländern nicht zu schnell voreingenommen, denn weil sie keine deutschen Muttersprachler sind, sagen sie vielleicht ein Wort, das sie nicht wirklich meinen!

Als ich einmal rausging, um mein Auto besser zu parken, damit der Gehweg freier ist, sah ich, dass ein Ticket namens „Verwarnung“ an meinem vorderen Autofenster hängt.

Da wurde mir klar, dass ihre „Verwarnung“ keine verbale „Warnung“ bedeutet, sondern eine echte Strafe in Form einer Geldstrafe ist. Raten Sie mal, wie viel? 55 Euro! Einfach so. Das erinnert mich an, dass früher, vor etwa 10 Jahren, jemand, der mehr als 25 Jahre in Deutschland lebte und sah, wie die Dinge in diesem Land laufen, sagte: „Deutschland, Land der Strafen!“

Gut, dass ich wenigstens meinen Parkbewohnerausweis sofort nach Erhalt meines Autos gemacht habe. Dafür musste ich nur meinen Personalausweis, meine Meldebestätigung, meinen Antrag und meine Zulassungsbescheinigung Teil 1 einscannen und als .pdf an verkehrslenkung@stadt-oldenburg.de schicken. Daraufhin erhielt ich den grün gefärbten Bewohnerparkausweis per Post in nur 2 Tagen. Dafür zahle ich 30,70 € pro Jahr.

Nachdem ich das geparkte Auto korrigiert habe, sieht man, dass auf dem Gehweg etwas mehr Platz ist, aber nicht so viel, nur ein paar Zentimeter mehr als vorher, weil die Straße schmal ist und ich mit der rechten Seite der Reifen meines Autos darauf parken muss.

Als ich zurück in die Wohnung kam, sagte ich zu Dipty, dass meine bisherigen Erfahrungen mit dem Auto mir nur finanzielle Belastung statt Freude gebracht haben, worauf sie bescheiden lächelte.

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